Für soviele Begriffe und Momente könnte man behaupten es ist ein Fluch und ein Segen zugleich. Manchmal sind wir nur eine Information entfernt, dass diese Begriffe/Momente Ihre Bedeutung zu verändern.
Fluch und Segen zugleich
Der erste Beitrag und dann ein solch negativ behaftetes Wort. Auch für mich ist beziehungsweise war der Begriff negativ behaftet, ist nachträglich zu einem Segen geworden. Wie kann das sein fragst du dich?
Vorgeschichte
Fangen wir mal von vorne an. Das Jahr 2020 ist das Jahr des Viruses. In diesem Jahr ging es auch für mich drunter und drüber. Von Geldsorgen bis hin zu Arbeitsplatzverlust sowie die üblichen Sorgen die vermutlich jeder dieses Jahr hatte war alles vertreten.
Durch den Virus kam ich dieses Jahr nicht zum vereisen ausserlandes und hatte es mir vorgenommen innerhalb von Deutschland zu Reisen. Also habe ich alle meine Freunde und Bekannte gefragt, leider war es für viele insgesamt zu kurzfristig oder hatten keine Zeit/Geld. Es kam leider nichts zustande. Dann habe ich ein WE Trip zu meiner Brieffreundin nach Nürnberg starten können. Es tat so gut, dass ich nachdem ich zurück gekommen bin, unüberlegt und spontan einer Freundin für einen All inklusive Urlaub zugesagt habe. Hatte mich über das ganze Jahr über zurückgehalten, da ich im Kontakt zu meinen Eltern lebe und beide zu der Risikogruppe gehören. Puh, ich kann mich erinnern, dass ich an einem Sonntag zurückkam und am darauffolgenden Freitag in den Urlaub geflogen bin. Da einen großen und lieben Dank an die Freundin, die ein Organisationstalent hat, dass ich beneide und die Organisation übernommen hat :D.
Urlaub?!
Im Urlaub angekommen, habe ich es so richtig genossen. Bis zu dem Zeitpunkt an dem ich die Testergebnisse bekam. Um aus einigen Ländern zurück nach Deutschland fliegen zu können benötigt man innerhalb von 48h einen negativen Coronatest. Tjaaaa, da fing dann der ganze Spaß richtig an. Mein Test war positiv. Abends um 23 Uhr kamen mehrere Anrufe von verschiedenen Behörde& Es ging danach alles so schnell& Ich wurde (zum Glück) im selben Hotel, in eine Quarantäne Etage, in ein neues Zimmer untergebracht.
Quarantäne Fluch
Dann ging der Spaß mit der Qurantäne erst richtig los. Der erste Tag war entspannt da ich Gesellschaft hatte. Die darauf folgenden Tage wurden immer schwieriger auszuhalten. Nach dem dritten beziehungsweise vierten Tag machten sich erste Anzeichen bezüglich meiner Psyche bemerkbar. Mit jedem weiteren Tag wurde es schlimmer. Am 6 Tag war es wirklich schlimm, doch die Hoffnung, dass der nächste Test, am nächsten Tag, negativ ausfallen könnte machte den 6 und 7 Tag ausstehlicher. Bis ich erneut das positive Ergebnis bekommen habe, ab dem Zeitpunkt bin ich gefühlt einmal durch die Hölle und meine Laune ist den Bach unter gegangen. Meine Psyche hat wirklich darunter gelitten, so verging dann auch der siebte Tag.
Quarantäne Segen
Am nächsten Tag wurde mir das zu viel und dachte nur, ich kann nichts an diesem Zustand ändern. Dadurch das ich dagegen ankämpfe erzeuge ich mir nur Stress. Insgesamt ändert sich nichts an der Situation. Dann machte es Klick. In diesem Moment verstand ich, dass meine Sichtweise auf das Ereignis falsch gewesen ist, und solange ich daran festhalte sich überhaupt nichts bessert. Ich hatte die Wahl entweder, die nächsten Tage weiter an meinen Erwartungen festhalten und sich stressen oder Akzeptieren und damit leben. Meine Entscheidung fiel für letzteres. Um mir den gesamten Aufenthalt zu erleichtern, habe ich zusätzlich zur Akzeptanz überlegt, welche Eigenschaften ich benötigen würde, um diese Zeit gut bis hin glücklich verbringen zu können. Meine Überlegungen waren folgende.
- Für alles Dankbar sein, was ich habe.
- Gutes Wetter (bis zu 30 Grad)
- Super gute Verflegung
- Familie und Freunde die mich unterstützen
- Ganz viel Zeit für mich, in der ich mich mit Dingen auseinander setzen kann für die ich normalerweise keine Zeit finde
- Einfach mal abschalten
- usw.
- Ich muss das Zeitgefühl loswerden
- Insgesamt lockerer werden
- Gedanken kontrollieren
- Gesundheit erhalten
Dann fing ich auch schon an, in diese Persönlichkeit zu wechsel. Zu meinem bewundern, ging es nachdem ich alles akzeptiert habe sehr schnell. Gefühlt von jetzt auf gleich& Die Tage danach wurden viel angenehmer und ich fing sogar an die Zeit zu genießen.
Lehren der Quarantäne
Zusammenfassend kann ich sagen:
- Stress entsteht, wenn unsere Erwartung der Realität nicht mit der Realität übereinstimmt. Desto länger wir an unserer Realität festhalten, desto schlimmer die Qualen. Komischerweise, halten wir an unseren Erwartungen immer sehr lange und konsequent fest, statt einfach mal loszulassen und die Dinge zu Akzeptieren wie sie sind.
- Dinge die wir aktiv ändern können, sollten wir ändern, wenn wir sie nicht akzeptieren können. Ganz nach dem Motto.
Accept what you cannot change, change what you cannot accept.
- Es ist nicht alles schwarz und weiß, es gibt weitere Farben.
- Eine neue Sichtweise kann sofort einen neuen Emotionalen Zustand hervorrufen. Eine einzige Information ändert alles.
- Manchmal ist das eigene tief verwurzelte denken unser größter Feind.
In dieser kurzen (oder langen) Zeit, habe ich so viele neue Erfahrungen sammeln können. Es war wie eine Prüfung, all das theoretische Wissen welches ich über die letzten Jahre gesammelt habe wurde gefühlt getestet. In dieser Zeit wurde ich mir einigem bewusst, z.B das Zeit unser wertvollstes gut ist, und dementsprechend genutzt werden sollte. Tja, wäre ich nie in Quaränte geraten, hätte es vermutlich diesen Blog nie gegeben (hätte es immer weiter verschoben). Wir leben im hier und jetzt, entweder mache ich es jetzt oder nie.
Jetzt versteht und könnt Ihr vielleicht etwas besser nachvollziehen weshalb Quarantäne zunächst ein Fluch und dann zum persönlichen Segen wurde.